Rückblick Neumondgottesdienst am 17. September 2020
„Trost der Welt“ hieß das Programm mit Harfe, Gesang und Akkordeon. Junge Hochschulabsolventen präsentieren Tröstliches zur Abendzeit aus verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Stilen.
Aus der Lyrik kommen insbesondere zwei Dichter zu Wort, die je auf ihre Weise „Kinder“ des großen theologischen Lehrers Karl Barth sind.
Die Kollekte am Ausgang ist für die Musiker bestimmt, die mit ihrer Hochschulausbildung derzeit arbeitslos sind.
Auf die Frage: „Was ist eigentlich los in der Erlöserkirche am Markt“ gab es eine spannende Antwort:
Am Donnerstag, 17.9.2020 ist tatsächlich Neumond, also Anlass für einen Neumond-Gottesdienst.
Er findet statt um 19:30 Uhr am Markt. Es geht aber nicht um Astrologisches.
Der Titel „Trost der Nacht“ führt in eine andere Richtung:
Inhaltlich geht es um das Wirken zweier Schriftsteller, die ihr Schaffen dem bedeutenden Theologen Karl Barth verdanken: Manfred Hausmann und Peter Rühmkorf.
Deren Gedichte werden auf ihre Trost-Aussagen abgehört. In Corona-Zeiten ist Trost nötig. Etliche Familien konnten nicht richtig Abschied nehmen von ihren verstorbenen Angehörigen.
Wir haben an den Gräbern unter freiem Himmel beieinander gestanden. Die Andacht am Donnerstag führt unter das bergende Dach einer Kirche, und will so an den Trost des Glaubens erinnern.
Und dann die Musik!
Sie wurde ausgesucht von den beteiligten Künstlern, der Sopranistin (und Akkordeonistin) Simone Krampe, der Harfenistin Maria-Theresa Freibott, sowie von dem Bariton Andreas Post; die Auswahl schlägt einen weiten Bogen durch die Musikgeschichte und hat auch das Thema „Trost“ oder „Nacht“ im Blick.
Dass wir die hochkarätigen Musiker überhaupt gewinnen konnten, lag auch an Corona. Normalerweise stünden sie auf Theater- und Opernbühnen. Der Lockdown verschafft ihnen ungewollt Luft für eine ungewohnte Betätigung „bei Kirchens“.
Gemeinsam gilt nun:
Es geht um das Ausloten neuer Formate in dem alten Kirchenschiff, die im weitesten Sinne noch „Gottesdienst“ genannt werden können.
Es geht um die Verbindung von Kirche und Kultur.
Es geht um anspruchsvolle Angebote in einer Gemeinde, die mehr als „das Übliche“ bieten.
Es geht um die berufliche Unterstützung der Musiker, die „in der Übung“ bleiben wollen und Auftrittsmöglichkeiten suchen.
Es geht auch um deren finanzielle Unterstützung, die wir durch Kollekten einnehmen möchten.