Himmelstöne: Musik aus Konzert und Oper

Konzert  für Bariton und Orgel am 25. Oktober 2020 um 17 Uhr:

Andreas Elias Post, Bariton und Thorsten Andreas Pech, Orgel (rechts)

„Himmelstöne – in Kirche, Oper und Konzert“

Wie kaum in einem anderen Genre haben große Opernkomponisten Werke für die Kirche geschrieben, sei es für Besetzungen mit Chor und Orchester oder auch in kleineren Formaten mit einem Solisten, begleitet von der Orgel. Gleichzeitig haben genau auch diese Komponisten kirchenmusikalische Elemente, ob durch den Text oder durch den Gesang, in ihre großen Opernkompositionen einfließen lassen. Einen Querschnitt solcher Musikpraxis bieten der junge aufstrebende Bariton Andreas Post und der Elberfelder Konzertorganist Thorsten Pech mit ihrem Programmformat „Himmelstöne“.  Von der späten Klassik, durch Ludwig van Beethoven vertreten, bis hin zur ausgehenden Romantik eines Pietro Mascagni, reichen sich in diesem Programm die „Größen“ der Opern- und Kirchenkomposition die Hand zu einer stimmungsvollen wie abwechslungsreichen Folge. Mendelssohn, Verdi, Wagner, oder Bizet, Franck und Gounod, vertraute Arien aus Oratorium und Oper erfahren hier die Inszenierung einer geistlichen, kirchenmusikalischen Feierstunde.

Der Bariton Andreas Elias Post studierte in Detmold und Düsseldorf bei Prof. Gerhild Romberger, Prof. Konrad Jarnot und KS Prof. Mario Zeffiri. Neben seiner Vorliebe für die Oper sind geistliche Musik und Liederabende seine große Leidenschaft. So war er unter anderem Solist verschiedener Bach-Kantaten und sang Bachs Johannespassion und das Weihnachtsoratorium. Er arbeitete mit renommierten Dirigenten wie Florian Ludwig, Christoph Spering und Florian Helgath zusammen und sang beim Festival of the Aegean (Greece), Musika – Música (Bilbao, Spain) und in der Tonhalle Düsseldorf. Nach Engagements u.a. als „Figaro“(Le nozze di Figaro) und „Don Giovanni“(Don Giovanni) führten ihn Gastengagements ans Theater Bielefeld und seit 2 Jahren zum Sommeropern Festival Schloss Britz nach Berlin. Zu seinem Repertoire gehören u.a. Rollen wie Papageno(Zauberflöte), Guglielmo(Cosi fan tutte), Harlekin(Ariadne auf Naxos), Conte Robinson(Il matrimonio segreto) und Herr Reich(Die lustigen Weiber von Windsor). Seit der Spielzeit 2016/17 war er als Mitglied des Opernstudios am Landestheater Detmold engagiert und dort u.a. als „Marullo“(Rigoletto), „Papageno“(kleine Zauberflöte), „Dr. Jack Seward“(Dracula) und „Cesare Angelotti“(Tosca) zu erleben. In dieser Spielzeit wird er sein Debüt am Theater Hagen als „Löwe“ im „Zauberer von Oz“ und „Georg“ in „Spring Awakening“ geben, sowie als „Dr Cajus“ in den Lustigen Weibern von Windsor am Theater Solingen zu sehen sein.

Seit nunmehr 40 Jahren ist der 1960 in Wuppertal-Elberfeld geborene Thorsten Andreas Pech als Konzertorganist, Dirigent, Chorleiter und Kantor tätig. Nach seinem Kirchenmusikstudium(Abschluss mit dem Kantorenexamen 1980) und dem darauf aufbauenden Orgel-Konzertfachstudium inDüsseldorf (Examen 1983) zog es ihn in die Welt zur Dirigentenausbildung nach Wien (Examen 1985). EinMusiker in den Welten ist er geblieben, ob als konzertierender Organist, z.B. in China, Japan, Russland,Polen und den west-europäischen Nachbarländern, dabei schon zweimal an der Hauptorgel des Petersdoms in Rom,oder als Dirigent im Oratorien-und sinfonischen Bereich. Dennoch ist Thorsten A. Pech seinen rheinischen Wurzeln treu geblieben. Seit 1977 ist er als Kantor und Organist tätig, aktuell an der Alten luth. Kirche am Kolk und der Friedhofskirche in Wuppertal. 1989 übernahm er als Künstlerischer Leiter den Bachverein Düsseldorf und seit 2003 als Chordirektor und Dirigent den Konzertchor der Volksbühne Wuppertal. Aufgrund seiner langjährigen überregionalen Tätigkeit wurde Thorsten Pech 1998 vom Fachverband Deut s cher Beruf s chor lei ter zum „Musikdirektor“ ernannt, 2016 war er Preisträger der Enno und Christa Springmann Stiftung. Neben seinem umfangreichen Dirigier-Repertoire im Oratorien- und sinfonischen Bereich gilt seine Liebe der deutschen (Spiel-)Oper und der Operette, die er nicht leidenschaftlich dirigiert, sondern auch für „sein“ Instrument Orgel transkribiert.

In dreifacher Hinsicht ist das Konzert bemerkenswert:
Zum einen wird eine große Kunst dargeboten. Wenn es in Opern religiös wird und die Stimmen sich „zum Himmel“ schwingen, dann geben die Komponisten ihr Bestes.
Zum anderen herrscht Niveau bei den Ausführenden. In der Auswahl der Stücke und in der Präsentation des Gesangs ist eine exzellente Qualität zu erwarten.
Schließlich geht es bei dem Konzert in Corona-Zeiten auch um die Möglichkeit, überhaupt noch auftreten zu können. Die Erlöserkirche am Markt hat ein Sicherheitskonzept, das die Durchführung ermöglicht. Für die Zukunft der Kunst ist es wichtig, dass in der Gegenwart jungen Künstlern eine Betätigung, Entfaltung und berufliche Erfahrung geboten wird. In dieser Phase, da die großen Bühnen geschlossen sind, haben die kleinen Kirchen mit solchen Konzerten eine große diakonische Aufgabe.